#58: Europaratlos? Der Versuch eines KI-Abkommens
Shownotes
Am schmerzlichsten wirkt sich die Langsamkeit politischer Prozesse dort aus, wo es um den Umgang mit neuen Technologien geht. Paradebeispiel dafür ist die sogenannte künstliche Intelligenz. Die EU hat den einigermassen griffigen AI Act ausgearbeitet, der Europarat hingegen steht bei vielen NGOs in der Kritik. Sein kurz vor der Unterzeichnung stehendes KI-Abkommen sei nicht viel aussagekräftiger als weisses Papier. Liegt das an der Schweizer Leitung des KI-Komitees? Liegt es am Einfluss privater Player?
Republik: KI-Regulierung: Ein Schweizer als Handlanger der USA?
Verwässert und USA-freundlich: Das KI-Abkommen des Europarats hat nur noch wenig mit europäischen Werten zu tun. NGOs machen dafür auch den Schweizer Verhandlungs¬chef verantwortlich.
Von Adrienne Fichter und Balz Oertli
Die Digitale Gesellschaft beobachtete die kürzlich abgeschlossenen Verhandlungen zur Rahmenkonvention zu künstlicher Intelligenz im Europarat. Trotz des unermüdlichen Einsatzes der beteiligten zivilgesellschaftlichen Beobachter:innen wurde der ursprünglich starke Konventionsentwurf im geopolitischen Machtgerangel zerrieben.
Die KI-Konvention soll das erste rechtsverbindliche internationale Übereinkommen zu KI werden. Ab dem 11. März 2024 finden die abschliessenden Verhandlungen dazu in Strassburg statt. Mit am Verhandlungstisch sitzen die Mitglieder des Europarats (darunter die Schweiz und die EU-Staaten) und Nicht-Mitglieder wie die USA, Japan oder Kanada. AlgorithmWatch, über 90 Organisationen der Zivilgesellschaft und prominente Wissenschaftler*innen fordern die verhandelnden Staaten auf, Unternehmen und nationalen Sicherheitsbehörden beim Einsatz von KI nicht einfach freie Hand zu lassen.
The Coming Wave – Künstliche Intelligenz, Macht und das größte Dilemma des 21. Jahrhunderts
Von Mustafa Suleyman
Kommunikation mit unverständlichen Maschinen
Von Esposito, Elena
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